• Über 50 Teilnehmer nutzen Technologietag „Industrielle 3D-Druckverfahren" des VDMA-Landesverbands Bayern
• Intensiver Austausch über 3D-Druckverfahren und deren industrielles Potential zeigt Sofortwirkung
Weltweit treiben additive Fertigungsverfahren Maschinen- und Anlagenbauer sowie Anwender aus Luft- und Raumfahrt, Automobilbau, Medizintechnik und vielen weiteren Branchen um. Der Ingolstädter Technologietag "Industrielle 3D-Druckverfahren" des VDMA-Landesverbandes Bayern belegt das große Interesse bayrischer Unternehmen. Die Veranstaltung im Gründer- und Technologiezentrum EGZ Ingolstadt war mit über 50 Teilnehmern ausgebucht.
3-D-Druck – Technologie mit erheblichem Potenzial
Die große Mehrheit der anwesenden Teilnehmer nutzt additive Fertigungsverfahren noch gar nicht oder nur in Nischen, so das Ergebnis einer Umfrage zu Beginn der Veranstaltung. Am Ende der Tagung gaben die Teilnehmer ihre Einschätzung dazu ab, wie sich der Einsatz in den kommenden drei bis fünf Jahren entwickeln wird. Dabei zeigte sich, dass die Mehrheit der anwesenden Unternehmern der jungen Technologie kurzfristig zutraut, traditionelle Fertigungsverfahren zu ergänzen. Einzelne Teilnehmer konnten sich sogar vorstellen, dass additive Verfahren in ihren Unternehmen zu bevorzugten Fertigungsverfahren reifen.
Diese Sofortwirkung beim Gros der Teilnehmer wertete Wolfgang Lott, Stv. Geschäftsführer des VDMA Landesverband Bayern, als Beleg dafür, dass „der 3D-Druck in den nächsten drei bis fünf Jahren eine Technologie mit erheblichem Potenzial ist. „Wir stehen hier noch am Anfang", erklärt er. Zudem habe der Tag gezeigt, dass ein neues Denken in den Entwicklungs- und Konstruktionsabteilungen erforderlich sei, um das volle Potenzial additiver Verfahren auszuschöpfen.
Wandel in den Köpfen der Konstrukteure
Neben der Orientierung über die verschiedenen additiven Verfahren und deren technischen Stand wurde berichtet, wie Additive Manufacturing die Konstruktion verändert und wie sich die Kosten von der Fertigung auf das Design der Bauteile verschieben. „Weil der schichtende Aufbau die Fertigung bisher nicht realisierbarer Geometrien möglich macht, müssen Konstrukteure völlig umdenken", mahnte Ralf Becker, Leiter der Vorentwicklung der Schunk GmbH & Co. KG aus Lauffen am Neckar.. Carl Fruth, Vorstand der Lupburger FIT AG ergänzte: „Sie müssen die Konstruktion wahlweise einem Profi überlassen oder selbst ein Profi werden." Es sei gerade für erfahrene Entwickler nicht einfach, sich über tief verinnerlichte Konstruktionsregeln hinwegzusetzen und Bauteile komplett neu zu denken.
Konkreter Nutzen für Teilnehmer
Gerhard Trebbin, Geschäftsführer des Eichstätter Automations-Spezialisten Trebbin GmbH & Co. KG, zog ein rundum zufriedenes Fazit seiner Teilnahme am Ingolstädter Technologietag. Er war gekommen, weil sein Unternehmen konkret nach einer Fertigungslösung für spezielle Mess-Fassungen sucht, in denen Leuchtmittel getestet werden. Es handele sich um sehr komplexe, miniaturisierte Bauteile in Sonderanfertigungen von jeweils nur ein bis zwei Stück. „Es drängt sich auf, sie additiv zu fertigen", sagt er. Doch bisher war er sich weder über die technische Reife der Verfahren noch über deren Preis-Leistungsverhältnis im Klaren. „Das hat der Technologietag mit detaillierten Informationen zum technischen Stand und zur Effizienz der heutiger Anlagen geändert", erklärt Trebbin. Auch die Möglichkeit, in Ingolstadt mit Dienstleistern ins Gespräch zu kommen, habe ihm weitergeholfen. „Wir werden die Verfahren zeitnah implementieren", sagt er. Die Reife des industriellen 3D-Drucks haben ihn positiv überrascht. Trebbin glaubt, dass viele Unternehmen Informationsdefizite bei dem Thema additive Fertigung haben. Veranstaltungen wie der Technologietag und die Möglichkeit zum Austausch in der Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing im VDMA seien eine echte Hilfe.